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Empirische Arbeit: Exploring teachers’ mental health literacy: An exploratory study on teachers’ experiences, cooperation partners, self-efficacy, and knowledge related to students’ mental health problems

Franziska Greiner, Poldi Kuhl

Abstract


In Deutschland leidet jede:r vierte Schüler:in an einer psychischen Störung. Da Schüler:innen und Lehrkräfte sehr viel Zeit miteinander verbringen, spielen Lehrkräfte eine wichtige Rolle hinsichtlich der Prävention und Förderung der psychischen Gesundheit ihrer Schüler:innen. Dennoch gibt es nur wenige Forschungsarbeiten zu den Kompetenzen der Lehrkräfte im Umgang mit psychischen Belastungen von Schüler:innen, der sog. Mental Health Literacy (T-MHL). Wir knüpfen an diese Forschungslücke mit dem Ziel an, einen Einblick in die Erfahrungen, die schulinternen und -externen Kooperationen, die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und das Wissen der Lehrkräfte in Bezug auf psychische Belastungen von Schüler:innen zu geben. Alle 70 befragten Lehrkräfte gaben an, dass sie bereits Erfahrungen mit verschiedenen psychischen Störungen gemacht haben. Die meisten Lehrkräfte fühlen sich im Umgang mit Schüler:innen mit psychischen Störungen von ihren Kolleg:innen und der Schulleitung unterstützt. Die Mehrheit gab an zu wissen, an wen sie sich in der Schule wenden können, wenn sie Unterstützung bräuchten. Hingegen berichtete mehr als ein Drittel, nicht zu wissen, welche externen Unterstützungssysteme genutzt werden könnten. Darüber hinaus gaben die Lehrkräfte an, dass sie am häufigsten mit Schulbegleiter:innen und Sozialarbeiter:innen zusammenarbeiten, während Schulpsycholog:innen und das Jugendamt nur sehr selten als Kooperationspartner:innen benannt wurden. Die Lehrkräfte fühlen sich tendenziell selbstwirksam in Bezug auf die Wahrnehmung körperlicher, emotionaler und verhaltensbezogener Veränderungen bei Schüler:innen. Mäßig selbstwirksam sind sie bzgl. des Umgangs mit psychisch belasteten Schüler:innen. Auch das handlungsbezogene Wissen über psychische Belastungen schätzen sie im Durchschnitt als mäßig ein. Es zeigt sich, dass das Erkennen von Hinweisen auf psychische Belastungen und der Umgang mit diesen nicht signifikant zusammenhängen. Die explorative Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur empirischen Beleuchtung von T-MHL. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Professionalisierung von Lehrkräften diskutiert.

Volltext:

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2023.art18d

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